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Der Binnensee
Für mich ist es ein Wunder! Diesen Satz können Sie anderswo auch lesen. Ich kann nichts dafür. Für mich sind alle Teile von Tihany so herrlich. Und das Angeln aus meiner Kindheit! Damals war alles am Ufer des Sees anders. Im Schatten der riesigen Dornbüsche haben sich die ausländischen Angler verborgen. Die wunderbaren Angelruten hatten, einen 3 m langen Bambusstock mit Ringen aus Porzellan, Fadenbandage, mit einer Spule, die geknarrt hat. Ich hätte so gern eine gehabt! Aber ich hatte überhaupt keine! So sind wir mit meinen Freunden um den See herumgegangen, und haben in den verlassenen zottigen Damilen nach Angelhaken oder nach Angelblei gesucht.
Was für eine Freude war, wenn wir einen in den zottigen Damilen gefunden haben!
Dann haben wir Stunden lang versucht, ihn loszuknöpfen… Mit großer Geduld. Als es gelungen ist, haben wir ihn auf ein Holzstab aufgedreht. Blei, Haken, dann sind wir zum See gelaufen. Selten haben wir Fisch gefangen, - leider aber die Hoffnung haben wir nicht verloren. Natürlich ist Zeit auch zum Baden geblieben, zusammen mit den Gänsen. Damals hielten in Tihany alle Hausfrauen Gänse, die den ganzen Tag im See gebadet haben. Mit den Gänsen zusammen sind auch die Bambusstöcke verschwunden. Heute angeln im See reiche Männer mit Luxus-Angelruten. Der See ist zu einem echten Anglerparadies geworden. Man kann viele Fischarten fangen, Wels, Karpfen über 10 kg, kampflustige Amuren. Im Boot oder auf dem Ufer versuchen zahlreiche Angler ihr Glück, mit mehr oder weniger Erfolg. Die Fauna des Sees ist sehr wechselhaft. Am Ufer brüten rare Wandervögel, jagen Reiher und Störche ihre Beute, schwimmen die Wasserhühner truppweise. Mir gefällt es, wenn Sonnenuntergang ist, kein Lüftchen weht, im Wasserspiegel spiegeln sich die umliegenden Berge, als ob sie auf ihren Zehenspitzen stehen. Man kann auf dem festen Wasserspiegel sehen, wenn ein Vogel am Himmel fliegt oder Graurinder zur Tränke rennen. Inzwischen zeichnen die Fische Kreise unter die sich widerspiegelnden Wolken, und manchmal zeigt sich mit Prahlerei den Anglern ein Fang: "Fang mich, wenn du kannst"
An drückenden Sommerabenden spielen die Frösche die Hauptrolle. Sie halten ein riesiges Konzert ab. Die Mücken flüchten dann sich fürchtend ins Dorf, hier stechen sie uns. Aber wenn der Nordwind auf dem See die Wellen peitscht, zeigt dieses kleine Meerauge sein wildes Gesicht. Dann ist es besser, mit dem Boot vom Wasser zu verschwinden.
Im Winter war der See in meiner Kindheit für Schlittschuhlaufen geeignet. Wir haben ungeduldig gewartet, wann er endlich einfriert und in Gruppen haben wir Eishockey gespielt. Aber das Eis war noch dünn, und es ist oft eingebrochen. Dann mussten wir nass nach Hause, die Hose ist an uns angefroren. Mutti hat sanft gesagt, zieh dich schnell aus, ich hole dir warmes Wasser und einen heißen Kamillentee. Fröhliche Kindheit – Schade, dass du so schnell vergangen bist…
Ich freue mich darüber, dass ich hier geboren bin. So einen wunderbaren Platz findet man auf der ganzen Welt nicht.
Tihany ist ein Kultplatz, wohin die Leute kommen um neue Energie zu tanken. Dazu gibt es hier alles. Schon wenn man nur auf die Landkarte blickt, sieht man, dass diese Halbinsel wie ein Herz in den Balaton hineinreicht, und der See umarmt sie mit seinen sanften Wellen.
